Eine junge Frau in kurzer Sportkleidung kniet und stellt Ihre Uhr, sie macht sich bereit für einen Start. Das Bild hat eine moderne grafische Gestaltung mit dunkelblauen und orangefarbenen Elementen an den Seiten. Links befindet sich ein stilisiertes Mikrofon-Symbol, rechts unten eine Podcast-Grafik mit der Aufschrift „Projektmanagement im GLAS“ und dem Namen „Christian Dürk“. Das Gesamtbild vermittelt eine professionelle, kommunikative Atmosphäre, passend zum Thema der Podcastepisode Projekt Reset

#45 Projekt Reset – Macht das wirklich Sinn?

In dieser Episode von „Projektmanagement im Glas“ sprechen Christian Dürk und Armin Süsser über den Projekt Reset – also den bewussten Neustart eines Projekts. Wann ist er nötig, welche Indikatoren gibt es und wie lässt er sich von Anfang an verhindern?

Was versteht man unter einem Projekt Reset?

„Unter einem Reset verstehe ich, dass man wirklich praktisch ein Projekt abbricht und nochmal ziemlich weit von vorne anfängt,“ erklärt Armin Süsser im Gespräch.

Ein Projekt Reset bedeutet, ein laufendes Projekt abzubrechen und neu aufzusetzen, wenn es in die falsche Richtung läuft.
Das kann sinnvoll sein, wenn sich Ziele, Anforderungen oder Rahmenbedingungen so stark verändert haben, dass ein „Weiter so“ nur noch Ressourcen verbraucht – ohne echten Nutzen.

Ein solcher Schritt sollte aber gut überlegt sein: Oft gibt es Wege, ein Projekt zu sanieren, statt es vollständig neu zu starten.

Einen Projekt Reset verhindern – so geht’s!

Ein erfolgreicher Projektverlauf beginnt lange vor der Umsetzung. Projekte können im Allgemeinen in drei klassissche Projektphasen unterteilt werden: Start, Umsetzung und Abschluss. Diese Phasen sind durch unterschiedliche Anforderungen und Verhaltensweisen gekennzeichnet und bieten unterschiedliche Möglichkeiten und jeweils eigene Hebel, um einen Projekt Reset zu verhindern.

1. Starker Projektstart: Realistische Ziele und klare Grundlagen

Am Anfang entscheidet sich der Erfolg. Ein starker Projektstart schafft ein stabiles Fundament mit realistischen Zielen, klar definierten Verantwortlichkeiten und einem gemeinsamen Verständnis von Erfolg, auf das das Projekt in den folgenden Phasen zurückgreifen kann. 
Das Ziel bspw. ist nicht die Einführung einer bestimmten Software, sondern immer die Verbesserung der geschäftlichen Leistungsfähigkeit.

2. Regelmäßige Health Checks während der Umsetzung

In der Umsetzungsphase helfen regelmäßige Projekt-Health-Checks, Stolpersteine zu identifizieren und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Bestand am Anfang noch die Möglichkeit, zentrale Aspekte des Projekts zu verändern, ist die in der laufenden Umsetzung nur schwer möglich. Je weiter ein Projekt fortgeschritten ist, desto schwieriger wird es, grundlegende Weichen zu ändern.

3. Projekt sanieren und neu ausrichten

Wenn Schwierigkeiten im Projektverlauf auftreten, ist das noch kein Grund für einen kompletten Projekt-Reset. In vielen Fällen lässt sich das Projekt sanieren - also gezielt neu ausrichten, bevor es abgebrochen und neu aufgesetzt werden muss. Dabei sollten Sie Maßnahmen kritisch hinterfragen und an die konkrete Situation anpassen. Verbesserungsansätze, die insbesondere hin zum Abschluss des Projekts ausschließlich auf mehr Zeit und Budget basieren, können grundlegende Probleme nicht lösen. Eine durchdachte Projekt-Sanierung überprüft Ziele, Prozesse und Verantwortlichkeiten und bringt das Projekt Schritt für Schritt wieder auf Kurs.

4. Wenn der Projektbedarf entfällt – sinnvoll weiterdenken

Selbst wenn sich der ursprüngliche Projektbedarf auflöst, lohnt sich ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse. Statt einen harten Reset durchzuführen, können erarbeitete Teilthemen und Erkenntnisse in andere Projekte übertragen werden. So werden Kapazitäten frei und Fundamente andere Projekte durch die geleistete Vorarbeit gestärkt.

Fazit: Einen Projekt Reset gar nicht erst nötig machen

Ein Projekt Reset kann in manchen Fällen die richtige Entscheidung sein – aber noch besser ist es, gar nicht erst dorthin zu kommen.
Wer Projekte von Anfang an strategisch plant, regelmäßig Transparenz schafft und offen kommuniziert, erkennt Risiken, bevor sie kritisch werden – und kann sie rechtzeitig sanieren, bevor ein Neustart nötig ist.

Und wenn es doch so weit kommt, ist ein Projekt Reset kein Scheitern, sondern eine Chance für einen bewussten Neuanfang.
Er markiert den Punkt, an dem man klar sagt: So geht es nicht weiter – aber wir machen es jetzt richtig.


Kapitel 

ZeitstempelThema
00:00Einführung in das agile Enterprise Architektur Managemet
05:41Die Rolle des Enterprise Architects
11:09Agilität vs. Traditionelle Ansätze
13:33Das agile Mindset und Kundenfokus
18:28Methodik und Sprints im agilen Enterprise Architekturmanagement

Möchten Sie uns Feedback geben oder haben Sie eine Frage zum Projektmanagement oder zu Projekten, die wir im Podcast beantworten sollen?
Dann schreiben Sie uns an podcast(at)corivus.de

Vernetzen Sie sich auf LinkedIn mit Christian Dürk mit Armin Süsser und mit Corivus.

Ihnen gefällt, was Sie hören?
Dann bewerten Sie unseren Podcast und teilen ihn mit Freund:innen und Kolleg:innen!
Mehr über Corivus, was wir tun und wobei wir Sie unterstützen können, lesen Sie auf corivus.de.

Gast der Episode:

Armin Süsser ist Mitglied der Geschäftsleitung von Corivus. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Management komplexer IT-Systemeinführungen. Seine Beratungsschwerpunkte sind Turnaround Management in kritischen, häufig bereits havarierten Projekten, Etablierung praktikabler Hybridmodelle zwischen V-Model und Scrum sowie Dienstleistersteuerung und Projektcontrolling.

Host des Podcasts:

Christian Dürk ist Host des Podcast und Vorstand von Corivus. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Management komplexer IT- und Organisationsprojekte.

Sein besonderes Steckenpferd ist der Spagat zwischen kurzfristigem Drehen eines Projekts und seiner langfristigen Organisation - insbesondere einer zukunftsfähigen Personalplanung, die das dauerhafte Funktionieren eines Bereichs sichert.