Das Bild zeigt einen liegenden Ordner mit der Aufschrift "Portfolio". Im Hintergund erkennt man unscharf zwei Führungskräfte. Sinnbildlich geht es darum, das Projektportfolio in den Fokus zu rücken. Projekte priorisieren, Ressourcen steuernn etc. Der dunkelblaue und orangefarbene Rahmen mit Mikrofon-Symbol und Podcast-Cover verweist auf den Podcast ‚Projektmanagement im Glas‘ mit Christian Dürk, präsentiert von Corivus.

#19 Projektportfoliomanagement – Wer braucht den sowas?

In dieser Folge erklärt Experte Roger Butz, warum Projektportfoliomanagement keine Luxusfunktion ist, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Projekte gezielt auswählen, Ressourcen effizient einsetzen und alle Stakeholder einbinden.

Was ist Projektportfoliomanagement?

Projektportfoliomanagement (PPM) ist eine Kunst, bei der es darum geht, die richtigen Projekte für ein Unternehmen auszuwählen und umzusetzen, während gleichzeitig alle Stakeholder im Unternehmen involviert und zufriedengestellt werden. Die Akzeptanz und das Verständnis für die Auswahl der Projekte, um das optimale Projektportfolio für das Unternehmen zu schaffen, ist besonders bedeutsam. Projektportfoliomanagement ist nicht eine Liste aller IT Projekte die der IT Leiter besitzt, die er quasi ausbrütet und auf die niemand Zugriff hat. Es geht auch nicht um ein Multi Projektmanagement, also das gleichzeitige Steuern von mehreren Projekten.

Während Projektmanagement sich darauf konzentriert, die ausgewählten Projekte richtig zu managen und effizient umzusetzen hat Projektportfoliomanagement die Aufgabe, vor Umsetzung die richtigen Projekte auszuwählen, die zum Erfolg des Unternehmens beitragen (Effektivität).

Warum ist Projektportfoliomanagement wichtig?

Projektportfoliomanagement ist essenziell für den Unternehmenserfolg. Es hilft, die vielen Anforderungen und Inputkanäle im Unternehmen zu koordinieren, Schatten-IT zu vermeiden und die richtigen Projekte zu priorisieren.

So finden Sie das richtige Projektportfolio

Es ist nicht leicht, die unterschiedlichen Projekttypen vergleichbar zu machen. Allerdings hilft schon ein einfaches Modell Unternehmen dabei, die Vergleichbarkeit von Projekten herzustellen. 

Im Beispiel werden die Projekte in vier Himmelsrichtungen (Norden, Westen, Süden, Osten) kategorisiert und nach definierten Kriterien bewertet. Und dann gilt es, diese 4 Himmelsrichtungen so auszubalancieren, dass man eben ein optimales Set hat von Projekten. So entsteht ein ausgewogenes Portfolio, das verschiedene Unternehmensziele abdeckt. 

Tipps zur Vermeidung von Bürokratie im PPM

  • Für mittlere Unternehmen bewähren sich heuristische Verfahren, sog. „Daumenregeln“.
  • Große Unternehmen kommen um spezialisierte Tools meist nicht herum.

Wer sollte im PPM-Prozess beteiligt sein? 

Das Management sollte als Haupt-Stakeholder agieren, das Projektportfoliomanagement aktiv unterstützen und als Galionsfigur fungieren. 

Auch Fachbereiche sollten aktiv in den Prozess eingebunden werden, um ihre Bedürfnisse und Projekte angemessen zu berücksichtigen. 

Projektportfoliomanagement gibt es nicht von der Stange, sondern muss zum Unternehmen passen. Die Größe und der Reifegrad des Unternehmens spielen hierbei die größte Rolle.

Herausforderungen bei der Einführung von PPM

Erfolgreiches Projektportfoliomanagement erfordert Change Management und Akzeptanz bei allen Beteiligten.  Gehen Sie das Thema Change Management von Anfang an sauber an – noch bevor Sie Tools, Prozesse und Formulare einführen, sonst wird es nicht gelingen. So ist unsere Erfahrung!

Wie Change Management gelingt, können Sie in der Podcast-Episode hier nachhören. 

Etablieren Sie das Projektportfoliomanagement als integralen Prozess und stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten das Verfahren verstehen und akzeptieren. Auch Überbürokratisierung und mangelnde Disziplin können Probleme darstellen.

Praxisbeispiel zum PPM aus der Folge

Ein dreistufiges Bewertungsmodell half einem Unternehmen, Projekte nach ihrem Gesamtscore zu priorisieren.

  1. Steckbrief durch Fachbereiche: Idee und Nutzen bewerten
  2. Ergänzung durch IT und andere: Kosten bewerten
  3. Strategische Bedeutung bewerten. 

Ergebnis war ein Gesamtscore als Basis für eine Rangfolge. In einem Steuerungskreis kamen Fachbereiche und IT 14-tägig zusammen. Neue Projekte wurden vorgestellt und Bewertungen „verteidigt“. 

Die Erfahrungen zeigen, dass diese echte Diskussion und die Einbindung der Fachbereiche in den Prozess Erfolgsfaktoren sind.

Weiterführende Ressourcen

Hier finden Sie unsere angesprochene Toolbox mit Vorlagen zum Projektportfoliomanagement.

Informationen dazu, wie wir Sie bei der Einführung eines strategischen Projektportfoliomanagements unterstützen finden Sie hier.


Möchten Sie uns Feedback geben oder haben Sie eine Frage zum Projektmanagement oder zu Projekten, die wir im Podcast beantworten sollen?
Dann schreiben Sie uns an podcast(at)corivus.de.

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Gast der Episode:

Roger Butz ist Senior Projektmanager bei Corivus mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in unterschiedlichen IT-Rollen. Seine Beratungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Projekt- und Projektportfoliomanagement, die Transformation der IT zu einer pragmatischen und zukunftsorientierten Ausrichtung sowie Enterprise Architecture Management.

Host des Podcasts:

Christian Dürk ist Host des Podcast und Vorstand von Corivus. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Management komplexer IT- und Organisationsprojekte.

Sein besonderes Steckenpferd ist der Spagat zwischen kurzfristigem Drehen eines Projekts und seiner langfristigen Organisation - insbesondere einer zukunftsfähigen Personalplanung, die das dauerhafte Funktionieren eines Bereichs sichert.