Komplex oder kompliziert?
Zu Beginn der Episode erklären Christian und Kai, was agiles Enterprise Architektur Management ausmacht und wie es sich von traditionellen Ansätzen unterscheidet. Dabei wird aufgezeigt, dass klassische Frameworks wie TOGAF durch agile Methoden ergänzt werden können, um besser mit den Anforderungen moderner Unternehmen umzugehen. Besonders in komplexen Umfeldern, in denen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge nicht klar sind, spielt das Ausprobieren und iterative Lernen eine entscheidende Rolle. Anhand des Cynefin-Frameworks wird verdeutlicht, warum diese Ansätze besonders bei hoher Unsicherheit hilfreich sind.
Kai beschreibt ausführlich die Rolle des Enterprise-Architekten in einem agilen Umfeld. Anders als bei klassischen Modellen, in denen der Architekt oft nur als Berater agiert, übernimmt er im agilen Kontext eine aktivere Rolle, die an einen „Product Owner“ der IT-Landschaft erinnert. Die größte Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Interessen zu balancieren – sowohl die des Endkunden als auch die der internen Projektteams und der langfristigen Unternehmensziele.
Die gleiche Sprache sprechen
Ein zentraler Aspekt dieser Episode ist die Bedeutung effektiver Kommunikation. Kai betont, dass der Enterprise-Architekt als Vermittler zwischen IT und Business agieren muss, um eine gemeinsame Sprache zu schaffen, die von allen Beteiligten verstanden wird. Diese Fähigkeit zur „Übersetzung“ ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Strategien des Unternehmens erfolgreich umgesetzt werden.
Kai teilt außerdem seine praktischen Erfahrungen mit agilen Architektur-Sprints. Diese dauern in der Regel zwischen vier und sechs Wochen und umfassen verschiedene Phasen: die Standortbestimmung, die Anpassung der organisatorischen Rahmenbedingungen, intensive Kommunikation sowie das Erreichen konkreter Ergebnisse. Dabei ist es wichtig, dass die Sprints nicht nur der Erarbeitung von Konzepten dienen, sondern dass auch greifbare Resultate geliefert werden, die das Unternehmen voranbringen.
„Gut genug“ statt Perfektion
Darüber hinaus betont Kai die Bedeutung eines pragmatischen Ansatzes im agilen Architektur Management. Statt nach Perfektion zu streben, sollte der Fokus auf effizienten und zielgerichteten Lösungen liegen, die den tatsächlichen Bedarf decken. Transparenz und die kontinuierliche Verbesserung sind Schlüsselfaktoren, um den Rückhalt im Unternehmen zu stärken und den Wert der Architekturarbeit sichtbar zu machen.
Zum Abschluss der Episode stellt Kai drei wichtige Fragen, die Unternehmen dabei helfen sollen, den aktuellen Stand ihres Enterprise Architektur Managements zu reflektieren:
- Wie gut arbeiten die strategischen Planungs- und die operativen Umsetzungsbereiche zusammen?
- Sind sie in einem komplizierten oder komplexen Umfeld tätig?
- Erbringen ihre Enterprise-Architekten konkrete Ergebnisse oder bleiben diese oft abstrakt?
Kapitel
Zeitstempel | Thema |
---|---|
00:00 | Einführung in das agile Enterprise Architektur Management |
02:47 | Die Rolle des Enterprise Architects |
05:59 | Agilität vs. Traditionelle Ansätze |
08:55 | Das agile Mindset und Kundenfokus |
12:10 | Methodik und Sprints im agilen Enterprise Architekturmanagement |
14:49 | Erfolgsfaktoren und Kommunikation |
18:02 | Leitfragen für die Praxis |
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